Die Revitalisierung

Dem Maler Bernardo Bellotto ist die einzige genauere Darstellung der Großen Kaskade zu verdanken.

1843 wurde der zu Prinz Eugens Zeiten erbaute Brunnen wegen Baufälligkeit abgerissen. Aus den gewonnenen Werksteinen wurde eine Stützmauer errichtet.

Im Frühjahr 2016 begannen archäologische Grabungen in der Hoffnung nach eventuell vorhandenen Grundstrukturen der beiden Brunnenbecken. Dabei konnte von beiden Bassins sowohl die doppelte Ziegelbodenschicht samt der Beckengrundeinfassungen, ja selbst die Lehmschichten gefunden werden. Die Grundkonstruktion beider Bassins waren beim Abbruch im 19. Jahrhundert nicht zerstört worden.

Vorsichtig wurden die großen Skulpturengruppen zu beiden Seiten des Brunnenbeckens von Ihren Pfeilern gehoben. Nach der Restaurierung wurden sie wieder an ihrem ursprünglichen Platz aufgestellt.

Im nächsten Schritt wurde das Erdreich im oberen Becken im Bereich der Stützmauer entfernt. Es zeichnete sich bereits ab, welcher „Schatz“ in der Mauer verborgen war. Eindeutig waren verbaute Beckenrandteile erkennbar.

Stein für Stein wurde nun vorsichtig von der Stützmauer abgehoben. Dabei konnten zum Beispiel alle vier vollständig erhaltenen Teile der ersten Kaskadenstufe geborgen werden.

Die abgenommenen Steine wurden auf der 5. Terrasse im Bereich des ehemaligen unteren Brunnenbeckens zwischengelagert. Als Sensation sind vor allem die in der Stützmauer „verbauten“ Fragmente der vier großen Reliefs anzusehen. Vom Verbleib dieser Reliefs wusste man bis zum Abbau der Mauer nichts.

Der antike Gott Apoll – einst Mittelpunkt des Brunnens – verfolgte den Abbruch der Stützmauer aus sicherer Entfernung.

Nahezu vollständig erhaltene Unterkonstruktion des unteren Wasserbeckens mit dem Originalfundament aus der Zeit Prinz Eugens.

Zur umweltschonenden Reinigung des Wassers mithilfe von Mikrobiologie wurden zwei große unterirdische Filteranlagen gebaut.

Über den Resten der historischen Unterkonstruktion wurde ein moderner Stahlbetonbau als Tragwerk für die Werksteine gebaut.

Wie hier, bei den Beckenrandsteinen wurden originale und rekonstruierte Werksteine verbaut. Dadurch ergibt sich der beabsichtigte, farbliche Unterschied.

Nach und nach verschwand die rustikale Betonunterkonstruktion unter den teils originalen, teils rekonstruierten Sandsteinblöcken.

Die frisch restaurierten Originalskulpturen kehrten aus der Werkstätte zurück nach Schloss Hof und wurden wieder am ursprünglichen Platz aufgestellt.

Nach über 150 Jahren ist der wichtigste Brunnen von Schloss Hof wieder in Betrieb.